
ΧΏRA
ΝΎΣΙ ΝΑΞΟΣ
Die größte Kykladeninsel Naxos ist auch eine der größeren Inseln in der griechischen Ägäis. Höchste Erhebung auf der Insel mit dem aus Kalkstein bzw. Marmor bestehenden Bergmassiv Zas ist gleichzeitig auch der höchste Berg der gesamten Kykladeninselwelt mit knapp 1.000 m Meereshöhe. Von Zas kann man somit auch, vor allem bei gutem Wetter, die benachbarten Inseln, wie z.B. Amorgos sehen.
ΧΏΡΑ
Hauptort auf der Insel ist die gleichnamige Stadt Naxos, die im Westen der Insel, direkt am Meer gelegen ist. Auch der größten und wichtigste Hafen der Insel liegt am Fuße Stadt. Von Athen und auf dem Weg nach Athen verkehren hier somit die meisten Schifffahrtlinien, im Sommer auch mehrmals täglich.
ΠΟΡΤΆΡΑ
Das wichtigste Wahrzeichen der Insel ist wohl die Portara, dem Eingangstor zu den noch verblieben Resten des Tempels des Apollon. Der Tempel liegt auf einer der Chora vorgelagerten kleinen Insel und wurde wohl nie fertiggestellt. Aus Mangel an Baustoffen bauten die Einwohner im Laufe der Zeit den Tempel bis auf ein paar Grundmauern und den mächtigen Torsteinen zurück. Somit fand ein Vielzahl an Marmorsteinen dann in der ganzen Altstadtbereich beim Häuser- und Befestigungsbau Verwendung.
ΚΆΣΤΡΟ
Zentraler Anlaufpunkt der Chora, wie alle griechischen Inselhauptstädte bezeichnet werde, ist der Altstadtbereich mit dem auf einer kleinen Anhöhe thronenden venezianischen Kastell. Die Burg wird auch als Kastro bezeichnet. Bourgos, Agora und Grotta, die ältesten Stadtvierteln der Chora, umringen die Burganlage. Nur über drei Burgtore kann die die Burg selbst betreten werden.
ΓΡΌΤΤΑ
Der Stadtteil Grotta ist der wohl älteste, bis in die Jungsteinzeit zurück reichende Teil von Naxos Stadt. Er liegt auf der Nordseite des Hafens von Naxos, im Bereich des Platzes der heutigen Kathedrale Μητροπολιτικός Ναός Υπαπαντής του Κυρίου. Grotta war wohl ein Teil einer mykenischen Siedlung und eine antike Agora aus dem 13. Jahrhundert vor Christus. gewesen. Größere Bereiche der damaligen Siedlung sind aber vom heutigen Stadtbild überbaut. Aus Luftbildaufnahmen lässt sich auch erkennen, dass ein großer Teil der damaligen Bebauung heute wohl, aufgrund des gestiegenen Meeresspiegels, unter Wasser liegt.
ΧΑΛΚΕΊΟ
Die Ortschaft Chalki liegt in der Mitte von Naxos und befindet sich knapp 20 km von der Inselhauptstadt entfernt und liegt auch in der sogenannten Tragea. Die Tragea ist eine Hochebene auf ca. 250 m Meereshöhe. Die mit höchsten Bergen auf Naxos rahmen diese fruchtbare Ebene ein. Der Kontrast der grünen Landschaft mit den versprengten Häusergruppen der dort liegenden Ortschaften mit den schroffen, vegetationslosen Berggipfeln ist beeindruckend.
Die Tragea ist berühmt für ihren Bestand an Olivenbäumen, die hier fast in der gesamten Ebene angepflanzt wurden. Der Name Chalki leitet sich von dem griechischen Wort χαλκός ab, was übersetzt so viel wie Kupfer bedeutet. In den umliegenden Bergen bauten die Bewohner viel Kupfer ab und verarbeiteten dieses dort auch zu Gebrauchsgegenständen der damaligen Zeit. In der venezianischen Zeit war Chalki auch das wichtigste Handelszentrum der Insel. Dort lebten somit eine Vielzahl an Beamten – und Adelsfamilien. Auch eine Vielzahl von byzantinischen Kirchen aus dem 6. bis 12. Jahrhundert liegen in der Umgebung von Chalki.
ΠΑΝΑΓΊΑ Η ΔΡΟΣΙΑΝΉ
Unweit von Chalki, unmittelbar an der Bergstraße zum Bergdorf Moni liegt die wohl älteste byzantinische Kirche auf Naxos. Die Kirche der Panagia Drosiani besteht aus insgesamt vier Gebäudeteilen. Der älteste Abschnitt reicht dabei bis in das 6. Jahrhundert zurück. Der Haupteingang liegt in etwa in der Mitte der Kirche und führt unter einem in späterer Zeit errichteten Glockenträger mit drei Bögen in das Hauptkirchenschiff. ES gibt auch einen weiteren, zweiten Zugang aus dem Nordwesten.
FILΌTI
Das größte Bergdorf auf Naxos ist das am Fuße des Berges Zas gelegenen malerische Filόti. Durch den Ort verläuft die Hauptverkehrsstraße, auf der man die Insel von der Chora über Chalkio, Filoti, Apiranthos und Koronos bis ganz nach Norden nach Apollonas die Insel komplett durchqueren kann. Filoti setzt sich aus drei Ortteilen Klepharos, Rachidi und Lioiri zusammen.
Verlässt man die Hauptstraße mit dem hektischen Treiben des Tagestourismus, befindet sich man umgehend in dem deutlich ruhigeren Gassengewirr mit einer Vielzahl an kleineren Museen, in denen das Handwerk aus vergangenen Seiten dargestellt wird. Natürlich besitzt auch Filόti einen für Naxos typischen Wehrturm, den Pyrgos Barozzi.
Das Dorf schmiegt sich, einem Amphitheater gleich, auf einer Höhe von 400 m an das Bergmassiv des Zas, das sich somit noch ca. 600 m in die Höhe erstreckt. Umgeben ist Filόti weiter von einer Vielzahl kleinerer, rundlich geformter, kahler Hügel, auf deren Spitzen weißen Kirchen thronen. Filoti ist auch Ausgangspunkt mit einer Vielzahl an Wanderungen zum Bespiel auf den Zas mit der Zas-Höhle, bzw. in die umliegenden Gemeinden Dalamas, Damarionas und Chalkio.
ΠΎΡΓΟΣ ΑΓΙΆΣ
Auf der Insel Naxos ist dieser venezianischer Wohn- und Wehrturm aus dem 17. Jahrhundert ein typisches Bauwerk. Der Pyrgos liegt im Nordwesten der Insel, direkt an der Küstenstraße in Richtung Apollonas. Apollonas ist dabei ein kleiner Fischerort im äußersten Norden der Insel. Die wohlhabenden Familie Kokkos besaß den Pyrgos Agias und errichtete zudem auch noch andere Pyrgoi auf Naxos. Im Laufe der Zeit verfiel der antike Turm immer weiter, da er durch seine exponierte Lage auf einer Anhöhe besonders hart den Wetterbedingungen durch Wind und Regen, vor allem bei den heftigen Winterstürmen, ausgesetzt war.
Im Jahr 2025 wurde jedoch jetzt endlich begonnen, den Turm einer aufwendigen Sanierung zu unterziehen und somit den totalen Verfall für die nächsten Jahrzehnte zu verhindern. Unterhalb des Pyrgos liegt weiterhin eine alte Klosteranlage. Das Kloster wurde im 11. oder 12. Jahrhundert errichtet. Archäologen restaurieren zurzeit die gesamte Anlage. Sie fanden im Inneren der Kirche unter dem neuer Putz schon einige alte Fresken und legen die Freseken jetzt frei und restaurieren sie.
ΠΎΡΓΟΣ ΜΠΕΛΌΝΙΑ
Der Pyrgos Belόnia liegt etwas oberhalb der Ortschaft Galanado direkt an der Hauptstraße von der Chora nach Chalki. Er ist zurzeit noch einer der am besten erhaltenen Türme der Insel. Er war lange Zeit in Privatbesitz und wurde auch von der Besitzerin bewohnt. Leider wohnt die Besitzerin aber nicht mehr dort und der Pyrgos verfällt langsam. Besonders der wunderschöne Garten verwildert zunehmend. Erster Besitzer war ein gewisser Hieronymus Sommaripa, der den Turm auch im 16. Jahrhundert erbaut hat. Später ging dann der Turm in den Besitz der dann namensgebenden Familie Belόnia über.
Daneben befindet sich die zweischiffige Kapelle (somit für Orthodoxe und Katholiken) des Heiligen Johannes aus dem 13. Jahrhundert. Am Angang finden sich zwei Wappen und einigen Skulpturen. Das Wappen gehört dem Venezianer Domenico Sciavo, Admiral des Herzogs von Naxos und Herrscher von Ios und ist eines der ältesten Familienwappen auf Naxos. Es zeigt den geflügelten Löwen von Venedig, der ein Banner, dessen Mitte von einem Dreizack bedeckt wird, hält. Die Venezianer Scavi haben diese Kirche einst renoviert und mit ihrem Wappen versehen.
ΝΑΌΣ ΤΗΣ ΔΉΜΗΤΡΑΣ
Der Demeter Tempel, auch oft als Tempel von Sangri bezeichnet und liegt ca. 2 km südlich der kleinen Ortschaft Apo Sangri. Die Naxioten erbauten diesen Tempel im 6. Jahrhundert v. Chr. aus einheimischen Marmor. In Sachen Bautechnik und Perspektive diente das Bauwerk wohl auch als Vorlage für die Erbauung der Akropolis in Athen. Im 6. Jahrhundert n. Chr., also ca. 1.200 Jahre nach der Grundsteinlegung, wurde der Tempel größtenteils abgetragen. An gleicher Stelle und aus seinen Steinen wurde dann eine dreischiffige christliche Basilika errichtet. Erst im späten 20. Jahrhundert fand schließlich wieder eine Teilrestaurierung der Tempelanlage statt.
ΑΛΥΚΌ
Das Kap Alykό (auch Aliko geschrieben) ist eine kleine Halbinsel an der Südwestküste der griechischen Insel Naxos und liegt ca. 25 km von der Chora von Naxos entfernt. Weite Küstenabschnitte mit ihren feinen Sandstränden und grünen Zedernwäldern sind dort geschützt. Der dortige Zedernwald gehört zu den größten dieser Art in Griechenland. Die niedrig wachsenden Bäume, die sehr tief im losen und sandigen Untergrund verwurzelt sind, können ein Alter von bis zu 300 Jahren erreichen.
Sonnenschirmε und Liegestühle wird man dort vergeblich suchen, so dass selbst in der Hochsaison der Ruhesuchende ein stilles Plätzchen am Strand finden wird. An der Spitze des Cap Alykό befindet sich eine alte Hotelruine aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Der als Schwarzbau begonnen Hotelkomplex wurde aber niemals vollendet, da diese die naxiotischen Behörden gestoppt haben. Reste des Hotels bilden mittlerweilem eine pitureske Freiluftgalerie. Wild Drawing (WD) ein indonesischen Streetart Künstler, auch unter seinem griechischen Namen Skitsofrenis bekannt, begann ab dem Jahr 2018 die an sich tristen Ruinen, vor allem farblich besser in Szene zu setzen und erschuf innerhalb weniger Wochen eine VIlelzahl von Graffitis.
ΜΈΛΑΝΕΣ — ΚΑΛΑΜΊΤΣΙΑ
Südlich der Ortschaft Melanes liegt, versteckt in einem dort beginnenden Tal, das Jesuitenkloster Kalamitsia. Anfang des 17. Jahrhundert kamen die Jesuiten kamen auf die Insel und errichteten dann im späten 17. Jahrhundert diese Klosteranlage. Aufgrund des Fleißen der Jesuien entwickelte sich das Kloster sehr schnell zu einer großen Anlage. Die Jesuiten erwarben im Laufe der Zeit einen großen Grundbesitz, auf dem sie vor allem landwirtschaftliche Produkte anbauten. Schon im 19. Jahrhundert verfiel das Kloster jedoch wieder, wurde nur noch von einer sehr kleinen Anzahl von Mönchen bewohnt und verfiel schließlich vollends.
Heute sind die Ruinen in Besitz des griechischen Staates. Weiter findet sich in Melanes im fruchtbaren Talgrund die byzantinische Kirche Agios Georgios, die wahrscheinlich aus dem 12. Jahrhundert stammt. Bei Restaurierungsarbeiten wurden in Kircheninneren neben wichtige Fresken aus der byzantinischen Zeit auch römische Fresken aus dem 3. bis 4. Jahrhundert, die die römische Badekultur darstellen und somit auf eine frühere Nutzung dieses Gebäude als römisches Badehaus hinweisen, gefunden.
ΠΎΡΓΟΣ ΜΠΑΖΑΊΟΥ — ΜΟΝΉ ΚΑΛΟΡΊΤΣΑΣ
Der Bazeos Tower liegt ca. 15 km von der Chora entfernt, fast direkt an der Hauptstraße von der Chora nach Chalki, am Abzweig Richtung Agiassos. Die Wehranlage stammt aus dem 17. Jahrhundert und gehört zu den typischsten Wehrtürmen auf Naxos auf Naxos. Zunächst diente die Burg als Kloster und wurde als Kloster des Wahren Kreuzes Timios Stavros bezeichnet. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts verließen die letzten verbliebenen Mönche jedoch die Burg. Im Jahr 1834 ging sie schließlich in den Besitz des neu gegründeten griechischen Staates über. Abschließend wurde die Anlage von der griechischen Regierung an die jetzt namesgebende Familie Bazeos verkauft. Diese ist auch noch zurzeit der Besitzer. Heutzutage finden in den Räumen des Pyrgos eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen in Form von Konzerten und Kunstausstellungen statt.
Das byzantinische Kloster Kaloritsa befindet sich hinter dem Bazeos Tower im unteren Hangbereich des Berges Profitis Ilias. Kaloritsa wurde dort wohl aufgrund der Tatsache errichtet, da sich an dieser Stelle in einer Höhle eine bedeutende Kirche, die im 4. Jahrhundert n. Chr. dort geweiht wurde, als ein Hirte darin eine Ikone von der Geburt Christi gefunden haben soll. Erbaut wurde die Klosteranlage zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert. Ihre Ruinen sind heute noch am Hang oberhalb der Höhle zu finden.
ΑΠΌΛΛΩΝ
Das Dorf Apollonas liegt ziemlich abgelegen ganz im Norden von Naxos, ca. 35 km von der Chora entfernt, direkt am Meer an einer kleinen Bucht. Am Rande der Ortschaft mündet ein Flusssystem, dass aus den Bergen gespeist wird, ins Meer. Apollonas ist vor allem berühmt für den archaischen Kouros. Der ca. 11 m lange und ca. 80 Tonnen schwere Kouros liegt dabei oberhalb der Ortschaft in einem kleinen antiken Marmorsteinbruch. Die nicht komplett fertig gestellte Statue stammt wohl aus dem 6. bis 7. Jahrhundert vor Christus und soll wohl, nach dem unschwer zu erkennenden bärtigen Gesicht, den griechen Gott Dionysos darstellen.
ΚΌΡΩΝΟΣ
Etwa 30 Kilometer nordöstlich von Naxos-Stadt liegt die Gemeinde Kόronos liegt. Ähnlich einem Amphitheater liegen die Häuser des Ortes an den Hängen einer Schlucht, die sich bis zum ehemaligen Hafen in Lionas erstreckt. Kόronos ist eine der ältesten Siedlungen im Nordosten von Naxos und wurde erstmals um 1200 n. Chr. schriftlich erwähnt wurde. Wohl ist die Ortschaft Kόronos eine der schönsten und authentischsten Bergdörfer auf Naxos. Eine Vielzahl von terrassenförmig dangelegten Feldern rahmen den Ort. Auf den umliegenen Hängen bauen die Bauern von Kόronos vor allem Wein, Gemüse, aber auch Getreide an.
Kόronos war einst das Zentrum des Schmirgelbergbaus auf Naxos und gelangte so zu bescheidenen Wohlstand. So lebten noch vor dem Zweiten Weltkrieg etwa 3.000 Einwohner in dem Bergdorf. Die deutsche Besatzungsmacht legte die Minen jedoch gewaltsam still und die einzige und auch wichtigste Einnahmequelle versiegte. Ab 1945 verfiel Kόronos in eine Art Dornröschenschlaf. Erst der zunehmende Tourismus erweckte dort langsam wieder das Leben. Die Bewohner renovieren wieder viele der alten Häuser. Heutzutage laden die engen Gassen dann zu einem Rundgang durch die weißen Gassen ein.
ΑΠΕΊΡΑΝΘΟΣ
Apiranthos ist ein hoch in den Bergen gelegenes Dorf. Es ist liegt ca. 30 km von der Inselhauptstadt Chora entfernt und auf einer Höhe von ca. 600 m über Meeresniveau. Anders als bei den Dörfern in den Tiefebenen von Naxos herrscht hier keine weiße, kubische Bauweise vor. Die alten Häuser sind hier eher aus Bruchsteinen gebaut und dann weiß angestrichen. Natürlich hat auch Apiranthos einen Wohnturm, den Pyrgos Zevgoli. Weiter gibt es in Apiranthos drei kleiner Museen. Ein erstes Museumzeigt eine gute Übersicht von der Geologie von Naxos mit den typischen Gesteinen und einigen Fossilien. Im Archäologische Museum wird eine Vielzahl von Objekten aus der Stein- und Bronzezeit ausgestellt. Im Folkore Museum erfährt man schließlich dann etwas über die Lebensweise der Bewohner in den Bergdörfern.
Über die Herkunft der Bewohner von Apiranthos gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Aufgrund der Ähnlichkeit der Kultur und des Dialekts, wird angenommen, dass ein großer Teil der Bevölkerung aus Kreta, der Region Sfakia stammt. Andere Quellen meinen, dass die Bewohner des Dorfes von der kleinasiatischen Küste stammen. Apiranthos war auch neben Koronos das wichtigste Zentrum des Schmirgelbergbaus auf Naxos. Heutzutage ist wohl der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle. Es empfiehlt sich somit einen Besuch von Apiranthos in den Nebenzeiten am frühen Morgen oder am späten Nachmittag zu legen, um so in Ruhe durch die Gassen des Dorfes schlendern zu können.
ΜΟΥΤΣΟΎΝΑ
Der kleiner Hafenort Moutsoύna liegt an der Ostküste von Naxos. Über Land erreicht man die kleine Ansiedlung dabei nur über eine serpentinenreiche, ca. 15 km lange Straße, die über den Bergort Apiranthos nach Moutsoύna führt. In der Neuzeit nur nboch ein kleiner, idyllischer und verschlafener Fischerhafen, war er einst der wichtigste Hafen auf Naxos, denn über den Hafen wurde bis Ende des 2. Weltkrieges fast die gesamte Produktion von Schmirgel verladen und anschließend in die gesamte Welt verschifft. Ab 1945 verlor der Abbau von Schmirgel zunehmend an Bedeutung, da das natürliche Produkt durch die Einführung von künstlich hergestelltem Schleifmittel ersetzt.
Der bergmännische Schmirgelabbau erfolgte dabei in den Bergregionen oberhalb von Moutsoύna im Bereich der Dörfer Koronos und Apiranthos. Von dort aus wurde der Rohstoff über Materialseilbahnen zu den Umladestation im Häfen von Moutsouna und auch Lionas verbracht. Naxioten betrieben den Abbau und Verwendung von Schmirgel wohl schon seit der Bronzezeit. Schmirgel ist dabei ein feinkörnigen Mineralgemisch mit den Hauptkomponenten Korund, mit Magnetit, Hämatit und Quarz. Nur noch Diamant übertriff dabei mit enem Härtgrad von 10 das Mineral Korunud. Die Bewohner von Naxos erkannten sehr schnell, dass man durch das äußerst harte Gestein andere weichere Materialien und Gesteine, wie zum Beispiel Marmor, sehr gut bearbeiten und formen lassen. Auch war der naxiotische Schmirgel ein gefragtes Exportgut. Schmirgel wurde dabei auch in weiter entfernten Regionen, wie z. B. sogar nach Ägypten, exportiert.
ΚΟΜΙΑΚΉ — ΚΟΡΩΝΊΔΑ
Die Ortschaft Komiaki oder auch Koronida genannt ist eine der höchst gelegenen Gemeinden auf Naxos. Das Dorf liegt am Nordhang des zweithöchsten Berges von Naxos und zählt somit zu den regenreichsten und kühlsten Orte der Insel. Da der Ort weit ab der im Allgemeinen bevorzugten Touristenpfade liegt, ist er auch nicht touristisch aufgehübscht und zählt somit zu den ursprünglichsten Bergdörfern auf der Insel. Neben der alten Bausubstanz besitzt Komiaki ein völkerkundliches Museum mit einer restaurierten Ölmühle. Oberhalb des Ortes liegt zudem ein mykenisches Kuppelgrab. Dieses zeugt ebenfalls von der langen geschichtlichen Bedeutung des Ortes.
ΚΕΡΑΜΩΤΉ
Das kleine Dorf Keramoti liegt in Norden der Insel Naxos, abgelegen in einem dort beginnenden Tal. Die einzige, über mehrere Serpentinen in den Ort hinabführende Straße beginnt an der Kreuzung der Kirche Stavros Keramotis. Die in Keramoti auch endendete Straße zweigt dort von den beiden dort Hauptstraßen von Apiranthos oder Moni / Kinidaros, die sich an der Kirche treffen, ab. Ab Keramoti fürt ein kurzer Wanderweg zu dem Wasserfall Routsouna, der ein kleines Naturwunder im trockenen Naxos darstellt.
ΠΑΝΑΓΊΑ ΑΡΓΟΚΟΙΛΙΏΤΙΣΣΑ
Der Wallfahrtsort Panagia Argokiliotissa ist der wohl wichtigsten und auch größte Wallfahrtort auf Naxos. Die riesige aber auch etwas unförmige Kirche liegt auf einer kleinen Anhöhe, knapp südlich der Straße von Koronos nach Lionas. Die Kirche ist auch eine der größten Kirchen im gesamten Balkanraum. Am Abzweig der Straße von der Hauptstraße bei Koronos ist der Weg auch beschildert und es existiert dort auch eine kleine Kapelle. Der Legende nach wurde dort in einer Höhle im Jahr 1836 aufgrund von Prophezeiungen wunderwirkende Marienikonegefunden. In der Nähe der Wallfahrtskirche wurde 1962 am Fundort der Ikone auch die kleine St. — Anna Kirche gebaut, in die auch der Schacht, der zu besagter Höhle führt, integriert. Die nur sehr kleine Ikone ist eine Reliefikone aus Wachsmastix mit Abmessungen mit 5,00 x 5,20 cm.
Im Jahr 1851 wurde dort schließlich die Kirche Panagia Argokiliotissa errichtet. Dort feiert man dann am letzten Freitag vor Ostern die Panagía Argokiliótissa, dem Tag des Lebensspendenden Quells, das entsprechende Kirchenfest feiert. Zu dem Fest werden dann tausende von Pilger aus dem orthodoxen Raum dorthin transportiert. Unmittelbar an der Wallfahrtkirche wurden auch eine Vielzahl von Zellenkomplexen für die Unterbringung von Pilgern errichtet. Diese sind aber ziemlich heruntergekommen und sind so nicht mehr nutzbar. Etwa 1,5 km südwestlich der von der Wallfahrtskirche liegt auch die byzantinische Kirche Panagia Kera aus dem 9. Jahrhundert. In der Kirche befindet sich auch ein Bischofsthron. Bei Renovierungsarbeiten wurden dort auch alte byzantinische Fresken entdeckt.
ΛΙΒΆΔΙΑ
Livadi oder Livadia ist eine Landschaft im Westen von Naxos. Sie umfasst die fruchtbaren, sandigen Ebenen südlich der Chora bis hin zu dem sanft ansteigenden, rundlichen Hügel, die durch die dort anstehenden Granite und Grandiorite geformt und auch geprägt werden. Die vier Hauptorte der Livadia, die alle oberhalb der landwirtschaftlich genutzten Tiefebene liegen, sind Agios Arsenios, Vivlos oder Tripodes, Glinado und Galanado. Das fruchtbare Tiefland südlich der Chora ist bis in die heutige Zeit das Hauptanbaugebiet von landwirtschaftlichen Produkten. Die durch Schilfreihen vom ständige wehenden Meltemi geschützten Felder sind praktisch die Kornkammer und der Kartoffelkeller von Naxos.
Vivlos oder auch Tripodes ist das größte und auch höchst gelegene Dorf in der Livadia. Die höchsten Ortsteile liegen schon auf fast 150 m über den Plakastrand. Das Ortsbild wird geprägt durch die engen Gassen, die sich durch die weißen Häuser ziehen. Vor allem gibt es in Vivlos eine Vielzahl von alten Windmühlen, die aber leider schon ziemlich verfallen sind. In Richtung des Plaka — Strandes, am Fuße des Hügels Stroumpoulas, findet man auch den Plaka-Turm, auch bekannt als Paleo Pyrgos oder Turm der Ariadne. Der Turm diente einst als Beobachtungsposten, von dem aus die Einwohner von Vivlos vor über das Meer herannahenden Piraten gewarnt wurden. Unweit der Überreste des Turms befindet sich die byzantinische Kirche Agios Mattheos aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde auf einer frühchristlichen Basilika erbaut, die ihrerseits auf einem antiken Tempel errichtet wurde.
Ein weiteres Dorf in der Livadi ist Agios Arsenios. Der Ort liegt am südlichen Ende der fruchtbaren Tiefebene. Auch in Agios Arsenios ist eine Venezianische Wohnturm zu finden. Der Turm von Nafpliotis ist ein zweigeschossiger Wehrturm. Eine Besonderheit sind die Taubeneinlässe an der Spitze des Turmes. Solche Verzierungen sind sonst nur auf der Insel Tinos zu finden. Auch wurde der Turm als Observatorium benutzt. Weiter findet man unweit des Turmes auch ein antikes Leuchtfeuer, Lychnos, aus der Bronzezeit, das einst in der Nähe des Yria ‑Tempels auf einem Leuchtturm den Seefahren eine sichere Einfahrt in den früheren Hafen Lerodi sicherte.
ΚΙΝΊΔΑΡΟΣ
Das Bergdorf Kinίdaros liegt ca. 16 km von der Chora entfernt auf einer Meereshöhe von ca. 400 m. Neben den Anbau von Getreide, Gemüse und Oliven ist der Alltag von Kinidaros vor allem geprägt durch eine Vielzahl von kleineren und größeren Marmorsteinbrüchen geprägt. Das Dorf ist somit das Zentrum des Marmorabbaus auf der Insel. Marmor wurde schon ab 5000 vor Christus auf der Insel abgebaut und zur Herstellung von Kunstgegenständen, wie zum Beispiel den Kykladenidolen und Kouroi verwendet wurden.
Der größte Steinbruch ist dabei der Steinbruch Alexander, der auch namensgebend für die auf Naxos vorherrschende Marmorart ist. Der Marmor aus Naxos zeichnet sich durch seine äußerst grobkörnige Struktur aus und besitzt einen bis zu über 98 Prozent hohen Calcitanteil. Der Marmor ist somit sehr rein. Dies gibt ihm außerdem eine sehr hohe Transparenz. Auf der Nachbarinsel Paros wird dieser Art von Marmor auch als λυχνίτης — λichnetes bezeichnet, was so viel wie “Der Durchscheinende” bedeutet.
MIKΡΉ ΒΊΓΛΑ
Der Küstenabschnitt Mikri Vigla liegt ca. 15 km südwestlich der Chora und ist geprägt durch weiße, Sandstrände, die durch ein Kap, das Granitfelsen gebildet wird, unterbrochen. Der Name Mikri Vigla, im Griechischen Μικρή Βίγλα, bedeutet in etwa so viel wie kleine Wache oder kleiner Wachturm. Wahrscheinlich war der markanten Felsen mit seinen vorgelagerten Inseln Parthenos und Mikri Vigla wohl ein wichtiger Orientierungspunkt für die antike Schifffahrt, von dem vor Untiefen und der schroffen Küste in diesem Bereich gewarnt wurde. Dieser Küstenabschnitt war schon im Mesolithikum, also für 10.000 Jahren BC bewohnt. Wichtigstes sakrales Bauwerk ist wohl die im Hinterland liegende byzantinische Kirche Agios Akepsimas.
ΠΎΡΓΟΣ ΧΕΙΜΆΡΡΟΥ
Der Turm von Chimarros liegt in der südöstlichen, ziemlich verlassenen Gegend der Insel Naxos direkt an der Straße von Filoti an den Schutzhafen bei Kalantos. In diesem Abschnitt gibt es zum heutigen Zeitpunkt keine größeren Siedlungen. Der aus der hellenistischen Zeit (ca. 3. Bis 4. Jahrhundert vor Christus) stammende Turm ist neben der Portara des Apollon Tempel in der Chora wohl eines der bekanntesten und wichtigsten archäologischen Denkmäler auf der Insel. Namensgebend für den Turm ist der Fluss Chimarros, der im Osten der Anlage verläuft.
ΚΟΥΡΟΥΝΟΧΏΡΙ
Kourounochori ist ein kleines Dorf, das ca. 10 km von der Chora entfernt oberhalb eines wasserreichen und somit fruchtbaren Tales anderen Seite des fruchtbaren Tales liegt nur unweit entfernt die Ortschaft Melanes. Aufgrund des Reichtums an Wasser wurden von den Einwohnern eine Vielzahl von Terrassen angelegt und bepflanzt. Größte Sehenswürdigkeit in Kourounochori ist der Pyrgos Della Rocca, auch bekannt als Pyrgos Frangopoulos. Der dreistöckige Pyrgos ist wohl einer der ältesten Wehrtürme der Insel und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Weiter gibt es in dem Dorf ein archäologisches Museum. Das im Jahr 2010 eröffnet Museum beherbergt eine Vielzahl von Marmorskulpturen, Fliesen und Töpferwaren aus verschiedenen historischen Phasen. Weiterhin kann man sich dort über die antike Wasserleitung von Flerio in die Chora informieren.
ΤΣΙΚΑΛΑΡΙΌ
Als Tsikalario wird auf Naxos ein Hochplateau. Ebenfalls ist es der Name einer kleinen Ortschaft nur etwa 2 km westlich von Chalki. Der Ort und das südlich gelegen Nachbardorf Chimarro bilden heute die Ortschaft Zoodochos Pigi. Oberhalb der beiden Orte thront eine Burganlage, das Apano Kastro. Der Ort war schon seit der Antike eine Wehranlage. Die heutigen Ruinen stammen jedoch aus dem 13. Bis 14. Jahrhundert. Unterhalb der Burg findet sich weiterhin eine Nekropole der geometrischen Zeit (ca. 1000–700 v. Chr.). Dieser Friedhof beinhaltet achtzehn Hügelgräbern (Tumuli) mit einem Durchmesser von sieben bis zwölf Metern. Weiterhin findet man dort einen der wenigen Menhir auf dem Balkan. Weiter findet man am Ortseingang von Tsikalario die frühbyzantinische Kirche von Agios Stefanos aus dem 6. Jahrhundert. Neben der Kirche liegt eine berühmten alten Wasserquelle, die heute gefasst ist.
ΚΑΛΌΞΥΛΟΣ
Die Ortschaft Kaloxylos ist wohl eines der schönsten Dörfer in der Tragea und auf Naxos. Abseits der Touristenströme nach Chalki und Filoti gelegen ist es somit noch ein echter Geheimtipp, um etwas Abstand von der Hektik des Tourismus zu gewinnen. Alte, traditionelle, weiß getünchte Häuser mit kleinen Gärten voller bunter Blumen, Bögen und grafischen Gehwegen bilden eine unglaublich schöne Kulisse und laden zum Schlendern durch das Dorf ein. An jeder Ecke kann man etwas Neues entdecken. Mitten im Ort befindet sich eine wunderschön renovierte Ölmühle, in er auch Führungen angeboten werden. Auch gibt es in Kaloxylos ein privat geführtes Folkloremuseum, das Einblick in das Leben der Dorfbewohner gibt.